Ziel der Veranstaltung war es, den Forschungsbedarf im regionalen Kontext zu identifizieren und konkrete Ansatzpunkte durch die verschiedenen Teilnehmer zu skizzieren, um daraus ein Forschungsvorhaben für die Umsetzungsphase abzuleiten und die möglichen Rollen zukünftiger Partner zu sondieren.
Der einleitende Impulsvortrag und die fachliche Moderation wurde durch Herrn Kersten Roselt von der Firma Jena Geos® übernommen. Diese hat sich historisch mit der Braunkohlenerkundung, Revitalisierung und Altlastensanierung beschäftigt. Insbesondere seit 2010 engagiert sich Herr Roselt für Transformationsprozesse der Energiewirtschaft und die Wärmewende. Der Mitarbeiter Markus Meissel, Bereichsleiter Geothermie, hielt mit Julia Hopf, Masterantin im Bereich Wirtschaftlichkeit von Aquiferspeichern, einen Impulsvortrag.
Herr Fischer von der Firma Isodetect GmbH sind spezialisiert auf Grundwasseraltersdatierung und die Interaktion von Grundwasser mit Oberflächenwasser durch Isotopenanalysen. Andererseits beschäftigen sie sich mit Nachweismethoden zum Abbau von Schadstoffen in Grundwasserleitersystemen. Sie wollen im Projekt untersuchen, wie Schadstoffe im Grundwasser durch das Einbringen von Wärme dynamisiert werden können und wie sich diese im Grundwasser unter Wärmeeinwirkung verbreiten.
Bernd Felgentreff befasst sich mit kalten Nahwärmenetzen und saisonale Speicherung niederkalorischer Wärme.
Frau Prof. Bucher ist Professorin an der HTWK Leipzig und Leiterin des Projektes EasyQuart, das sich mit der Nutzung des oberflächennahen Raumes zum Heizen und Kühlen von städtischen Quartieren befasst. Im Ergebnis soll ein Entscheidungshilfesystem erstellt werden, das auch Empfehlungen für Regelwerke geben soll.
Christian Hrach vertrat den Lehrstuhl „Anwendungssysteme“ am Institut für Wirtschaftsinformatik an der Universität Leipzig, die sich auf die Gestaltung von Anwendungssystemen aus der Nutzerperspektive und die zugrundeliegenden Prozesse fokussieren. Sie haben bereits mehrere Anwendungen in der Energiewirtschaft umgesetzt.
Herr Mansel vom Ingenieurbüro für Grundwasser GmbH befasst sich mit der Grundwassermodellierungen in den Braunkohlenregionen Lausitz und Mitteldeutschland, insbesondere die Prognose der wasserwirtschaftlichen Verhältnisse nach dem Braunkohleausstieg und Grundwasserspiegelanstieg.
Prof. Erika Kothe hat die Professur für mikrobielle Kommunikation an der Friedrich Schiller Universität Jena inne und befasst sich u.a. mit Veränderungen von Mikrobiomen aufgrund des Einspeisens bzw. der Entnahme von Wärme in das bzw. aus dem Grundwasser.
Herr Hubertus Kraus und das Ingenieurbüro IPM aus Annaberg-Buchholz sind originär Softwareentwickler für Geoinformationssysteme und beschäftigen sich im Projekt Bio2Geo mit der saisonalen Speicherung von Abwärme aus Biogasanlagen.
Die GeoEnergieKonzept Freiberg GmbH ist ein Planungsbüro für oberflächennahe Geothermie und erstellen Konzept- und Machbarkeitsstudien, Dimensionierung von Sondenfeldern, Simulation des Untergrundverhaltens, geothermische Testverhalten, Genehmigungsanträge, führen Bauüberwachungen und Monitoring von bestehenden geothermischen Anlagen durch.
Lukas Oppelt und Dr.-Ing. Thomas Grab vom Lehrstuhl für technische Thermodynamik an der TU Freiberg beschäftigt sich mit dem Wärmetransport und -übertragung und im Speziellen mit der thermischen Nutzung von Grubenwasser. Durch mikrobielle Foulingprozesse können sich Leitungsquerschnitte reduzieren, sodass sich Dr. Grab mit der Minimierung von Wartungseinsätzen infolge von Foulingprozessen beschäftigt.
Robert Wählitz vertrat das Institut für angewandte Informatik an der Universität Leipzig und beschäftigt sich mit der Forschung und Transfer auf den Gebieten der Informatik und Wirtschaftsinformatik und leitet das Kompetenzzentrum für Smart Energy Systems. Dabei sind Themen wie Cloud-Computing, Internet der Dinge, Big Data, künstliche Intelligenz von Relevanz und transformieren fachliche Anforderungen aus der Energiewirtschaft in softwaretechnische Umsetzung und Gestaltungsmöglichkeiten. Dabei wurden Projekte im Bereich Smart Metering, virtuelle Kraftwerke und Sensor bzw. Aktorik zur energieeffizienten Gebäudeautomatisierung konzipiert.
In zahlreichen Fachgesprächen und Diskussionen wurden Erfahrungen und Perspektiven anhand konkreter Praxisbeispiele ausgetauscht.